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Das hörende Herz

Das hörende Herz Wie wird lebendiger Glaube? Ein zentrales Anliegen besteht darin, den Zusammenhang aufzuzeigen zwischen rechtem Hören im biblischen Sinne und Entstehung eines lebendigen Glaubens. "Beim Vater ist die schöpferische Quelle des Hörens; beim Sohne die für uns so wichtige Hörschule" (S. 12).
E. Lubahn, der das HÖRENDE HERZ neu bearbeitet hat, weist in seinem Vorwort auf die seelsorgerliche Hilfe hin, die das Buch anbietet, "wenn ein Stillstand oder gar ein Rückgang im Glaubensleben bemerkt wird".

96 Seiten, brosch. EUR 6,00
Bestellnummer: 1030
ISBN: 3-7722-0267-5

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Ausschnitte zum Probelesen

Inhalt

Vorwort
Das Hören prägt unser Leben
Wie bekomme ich ein hörendes Herz
Wie lerne ich in der Hörschule Jesu das Hören?
Schweigendes Hören und hörendes Schweigen
Das Hörenschweigen der versammelten Volksgemeinde
Das Hörenschweigen in der Gemeinde Gottes
Das Reden und Singen im hörenden Herzen
Das hörende Herz ist ein gehorsames Herz
Das hörende Herz und die Sündenerkenntnis
Das erlöste und befreite hörende Herz
Wie komme ich praktisch zu einer wirklichen Befreiung?
Das hörende Herz unter der Führung des Geistes
Das hörende Herz und Haushalterschaft
Das hörende Herz und die Disziplin des Geistes
Wie lerne ich praktisch Disziplin
Das hörende Herz und das persönliche Zeugnis
Das hörende Herz und die Gemeinschaft der Gläubigen
Wie entsteht praktisch Gemeinschaft?
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Hinweis zum Gottesnamen "Jehova"
Schriftgrösse im Buch: 10

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Vorwort

Von Freunden bin ich gebeten worden, das Buch von H. Langenberg »Das hörende Herz« zu überarbeiten, um es neu zu drucken. Mit Freude habe ich das getan.

Das Buch ist zeitlos, weil es sich kompromißlos an der Bibel des Alten und Neuen Testamentes orientiert. Es hat jedem Gläubigen wichtiges zu sagen; insbesondere denen, die mit sich selbst nicht zufrieden sind und nach einem lebensnahen Verhältnis zu Jesus Verlangen haben.

Das Buch ist es wert, mehrmals gelesen zu werden, vor allem dann, wenn ein Stillstand oder gar ein Rückgang im Glaubensleben bemerkt wird. Heinrich Langenberg geht es nicht um eine trockene Theologie, sondern um eine seelsorgerliche Hilfe, die in gewissenhafter Theologie gegründet ist. Es handelt sich dabei um eine Bibelstudie ersten Ranges.

Heinrich Langenberg ist ein gründlicher Worttheologe, der 1972 im Alter von 96 Jahren verstorben ist. Unter seinen vielen Publikationen gehört »Das hörende Herz« zum Besten.

Ich erhielt die Schrift von Heinrich Langenberg von Pfarrer Herbert Fuchs, dem früheren Leiter des volksmissionarischen Amtes der pfälzischen Landeskirche, der im Januar 1978 verstorben ist, mit dem Hinweis: »Das müssen Sie lesen!« Der dabei anwesende Pastor Georg Würfel, ehemaliger Leiter der baptistischen Bibelschule in Hamburg sagte: »Das Buch habe ich auch gelesen. Es gehört zum Besten geistlicher Literatur!«

Jedem, der aus der Bibel Gottes Wort neu hören will, wird das Buch eine Hilfe sein. Möge diese Neuauflage eine weite Verbreitung unter den Gläubigen finden und bleibende Frucht wirken.

Langensteinbach, Februar 1978     Erich Lubahn

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Das Hören prägt unser Leben

Vom Hören hängt unser Leben ab; denn der Mensch lebt von einem jeden gesprochenen Wort, das durch den Mund Gottes geht (Mt. 4, 4). Diese große Lektion, die der Mensch für sein praktisches Alltagsleben lernen sollte (5. M. 8, 3), aber niemals aus eigenem Vermögen hat lernen können, hat der Herr Jesus, unser Meister, für sich selber gründlich ausgelernt. Er lernte es nicht nur in der Geschichte seiner Versuchung, sondern auch in seinem ganzen Leben in Niedrigkeit als des Menschen Sohn. Johannes der Täufer sagt deshalb von ihm: »Was er gesehen und tatsächlich gehört hat«, dies bezeugt er (Joh. 3, 32; vgl. Jes. 21, 10).

Jesus war ein Hörender. Sein Ohr war beständig aufgeschlossen für das Reden seines Vaters. Er war anders. Er war nicht ein Mensch wie wir, sondern ein aus dem Himmel Kommender (Joh. 3, 31), der über alle ist. Es ist erstaunlich, daß schon Johannes der Täufer eine so tiefe Erkenntnis von dem eigentlichen Wesen der Person Jesu hatte. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn er nicht selber die Gnadengabe des Hörens gehabt hätte.

  Was nun dieser letzte alttestamentliche Prophet von Jesus aussagt, das bezeugt Jesus auch selber von sich, wenn er z.B. sagt: Ich vermag nichts von mir selbst aus zu tun; so wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern des Vaters Willen, der mich gesandt hat« (Joh. 5,30), und: »der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und
ich, was ich von ihm gehört habe, das rede ich in die Welt hinein« (Joh. 8, 26). Den Zeitgenossen Jesu war das noch ganz unbegreiflich. Sie erkannten nicht, daß er vom Vater zu ihnen sprach. Aber die Jünger wurden fähig gemacht, dieses wunderbare Geheimnis von ihrem Meister zu lernen. Darum sagte er zu ihnen: »Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht versteht nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, daß ihr Freunde seid; weil ich alles, was ich von meinem Vater höre, euch wissen lasse« (Joh. 15, 15). Es war der Zweck dieses beständigen Hörens Jesu auf den Vater und des Weitergebens des Gehörten an seine Jünger, daß sie hingehen und Frucht bringen sollten.

  Ein kleines, häufig vorkommendes Wort ist bedeutsam in diesem Zusammenhange, das so wenig beachtete »Amen«. Dies Wort gebraucht Jesus oft in seinen Reden. Das Amen, das soviel wie »wahrlich, gewiß, ja« bedeutet, hat sonst gewöhnlich seinen ganz natürlichen Platz am Ende eines Satzes. Jesus aber wendet es auffallenderweise fast immer am Anfang irgend eines besonderen Ausspruchs an (52 mal in einfacher Form in den drei ersten Evangelien und 25 mal in doppelter Form im Johannesevangelium). Der Sinn dieses Amen bei Jesus dürfte wohl der sein, daß unser Herr, der beständig auf den Vater Hörende, das so im Verborgenen Gehörte mit einem laut gesprochenen Amen bestätigte, ehe er es den Menschen kundtat. Erst so wird uns das einfache »wahrlich«, wie es meistens übersetzt wird, als Beteuerungsformel in seinem tieferen Wesen erschlossen.

  Wie ergreifend wird uns durch diesen kleinen, unscheinbaren Zug das Bild Jesu. Seine beständige Gemeinschaft mit dem Vater fand in einem solchen verborgenen Hören mitten im Gedränge des Alltags ihren Ausdruck. Wir wollen selber als die Freunde Jesu (Joh. 15,14) anfangen zu lernen, was ein hörendes Herz bedeutet.

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Wie bekomme ich ein hörendes Herz?

Hören ist eine Herzenssache. Es kommt dabei alles auf die rechte Herzenseinstellung an. Diese ist eng verbunden mit dem aufrichtigen Willen zum Tun. Deshalb sagt Jesus: »Jeder nun, der irgend diese meine Worte hört und sie tut, den vergleiche ich einem klugen Mann« (Mt. 7, 24). In dem Gleichnis vom viererlei Acker sagt Jesus hierzu: »Das aber in der feinen Erde sind die, welche vermittelst eines feinen und guten Herzens hörend das Wort festhalten und Frucht bringen mit Ausharren« (Lk. 8, 15). Mit dem Herzen also wird gehört! Das muß fein und gut sein. Das heißt, es soll die Hörfähigkeit besitzen.

  Im Griechischen gibt es zwei verschiedene Ausdrücke für »gut«, die in diesem Zusammenhange beide gebraucht werden. Der eine Ausdruck, den wir mit »fein« wiedergegeben haben, heißt »kalos« und bezeichnet das Schöne, Ideale, Wohlproportionierte, also das Gute von der menschlich idealen Seite. Der andere Ausdruck heißt »agathos« und bezeichnet das sittlich Gute, also das dem Willen Gottes Entsprechende. Dieses feine und gute Herz ist nun allerdings keine Naturgabe des sündigen Menschen. Es ist etwas, was nur der Geist Gottes bewirken kann, und was wir als Jünger Jesu nur in seiner Schule lernen.

  Schon im alten Bunde heißt es: »Das hörende Ohr und das sehende Auge, die macht beide der Herr (Spr. 20, 12). Wer mit dem feinen und guten Herzen hören kann, bekommt auch das Verständnis des Gehörten. »Das aber in das gute Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und es versteht, welcher auch wirklich Frucht bringt« (Mt. 13, 23). Verstehen (synienai) heißt: alle Kräfte des Herzens, wie Denken, Fühlen und Wollen, gemeinsam in Bewegung, in Tätigkeit setzen auf ein bestimmtes Ziel hin. Sie alle werden vom Herzen, von der Zentrale der menschlichen Persönlichkeit aus, dirigiert.

  Ich kann nichts gedanklich, intellektuell recht erfassen oder mich gefühlsmäßig befriedigend zurechtfinden oder mich willensmäßig korrekt einstellen ohne die beglückende Fähigkeit eines hörenden Herzens. Deshalb preist Jesus seine Jünger glücklich und sagt: »glückselig eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören« (Mt. 13, 16).

  Durch das Hören Gottes unterscheidet sich ein Jünger Jesu von der ganzen übrigen Welt, die nicht hören kann, weil ihre Ohren noch »unbeschnitten« sind (Jer. 6, 10). Die Hörfähigkeit ist ein Gnadengeschenk des Vaters, denn: »wer aus Gott ist, der hört die gesprochenen Worte Gottes. Deshalb hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid« (Joh. 8,47). Wie das »aus Gott sein« zustande kommt, hat Jesus Joh. 3, 3 ff ganz klar gemacht in seiner Unterredung mit Nikodemus. »Jeder, der tatsächlich von seiten des Vaters hört und lernt, kommt zu mir« (Joh. 6,45). Das ist der Zug vom Vater zum Sohne hin. Beim Vater ist die schöpferische Quelle des Hörens; beim Sohne die für uns so wichtige Hörschule.

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Wie lerne ich in der Hörschule Jesu das Hören?

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Wichtig ist besonders das Hören im Dienst am Evangelium. Wohl nirgends ist die Gefahr des Nichthörens größer als hier. Es ist ein großer Unterschied, ob ich im Dienst aus dem Schatz meines Wissens, meiner Erfahrung oder Routine schöpfe, oder ob ich ein Hörender bin, der sich vom Geiste Gottes führen läßt. Bei ihrer ersten Aussendung gibt Jesus seinen Jüngern die Weisung mit auf den Weg: »Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was ihr höret ins Ohr, verkündiget auf den flachen Dächern« (Mt. 10, 27). So, aber auch nur so, kommt es dann zu der Autorität der Jünger im Verkündigen des Gehörten, so daß Jesus weiter sagen konnte: »wer euch höret, der höret mich« (Luk. 10,16). Das Hören der Jünger weckt wiederum das Hören derer, denen die Botschaft gebracht werden soll. »So kommt der Glaube aus dem Hören, das Hören aber durch ein gesprochenes Wort Christi« (Rö, 10, 17). Das hier gebrauchte Wort für »Hören« (akue), welches auch mit Predigt oder Botschaft übersetzt wird, ist sinnvoller einfach mit Hören wiederzugeben. Wenn Predigt oder Lehre gemeint wäre, hätte Paulus ein anderes, entsprechendes Wort gewählt, etwa »kerygma« oder »angelia« oder »didaskalia«.

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Heinrich Langenberg: DAS HÖRENDE HERZ
Wie wird lebendiger Glaube?

bearbeitet von Erich Lubahn

In den Schriften von Heinrich Langenberg entdeckt der Leser den ganzen Ratschluß Gottes, das vollständige Evangelium. Er findet eine gründliche Betrachtung und Auslegung der biblischen Begriffe und Texte, außerdem ein Gleichmaß von anschaulicher Lebendigkeit und nüchterner Darstellung. Nur das hörende Herz bleibt in Verbindung mit dem Haupte Jesus Christus und läßt sich von ihm durch alle Lebensgebiete lenken. Es lernt in der Hörschule Jesu das schweigende Hören und das hörende Schweigen (S. 70). Es gehorcht dem Befehl desselben Herrn durch das persönliche Zeugnis. Es führt hinein in die Gemeinschaft der Gläubigen, in der Jesus Christus gegenwärtig wirkt. Deshalb geht von dieser Gemeinschaft eine solche geheimnisvolle Kraft aus: »Gemeinschaft kommt nur da zustande, wo man anfängt und fortfährt zu hören« (S. 85). Wir sehen in der Gemeinschaft der Gläubigen das göttliche Gegenstück zur heutigen Massengesellschaft und zur zweifelhaften Gruppendynamik. In einer Welt, die schrittweise von Gott und von Christus abfällt, wünschen wir möglichst vielen Menschen das hörende Herz und den damit verbundenen lebendigen Glauben.

Dr. Paul Müller

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